Lab vor Ort

3 Min.

„Gesellschaft leisten“ – Workshop der AG Citizen Science im Leibniz-Lab „Umbrüche und Transformationen“

Porträt der Moving Lab-Koordinatorin Carolin Kaever, ZZF Potsdam.

Carolin Kaever

Wissenschaftliche Mitarbeiterin Leibniz-Lab "Umbrüche und Transformationen"

Institut: Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam (ZZF)

E-Mail: Carolin.kaever@zzf-potsdam.de

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Adresse

Geschäftsstelle Leibniz-Gemeinschaft, Chausseestraße 111, 10115 Berlin

Datum

28.11.2025, 10:00 Uhr – 28.11.2025, 16:00 Uhr

Unter dem Titel „Gesellschaft leisten“ lädt die AG Citizen Science hiermit im vierfachen Sinne ein:

Wir leisten uns Gesellschaft, d.h. wir treffen uns im geschützten wissenschaftlichen Raum für eine Bestandsaufnahme und diskutieren positive und auch weniger positive Beispiele und Erfahrungen mit unterschiedlichen Citizen-Science-Formaten. Für die Organisation des Workshops bitten wir vorab um eine Skizzierung von Beispielen aus Ihrer Arbeit (s.u.). Auf der Basis dieser Beiträge sollen die im Folgenden aufgeworfenen Fragen gemeinsam diskutiert werden.

Was leisten wir für die Gesellschaft? Hier geht es um Erwartungsmanagement. Was wird von uns als Wissenschaftler:innen erwartet, z.B. von Praxispartnern, von Fördermittelgebern, von Politiker:innen, Vereinen oder von denjenigen, die sich unorganisiert unter dem Begriff der „Gesellschaft“ fassen lassen? Was erwarten wir als Wissenschaftler:innen, wenn wir uns auf Citizen-Science-Projekte einlassen – wissenschaftliche Erkenntnisse, Fördermittel, aber vielleicht auch einen positiven Einfluss auf das Gemeinwohl? Und wie passen diese Erwartungen zusammen?

Was und wie leistet die Gesellschaft? Um welche konkreten Inhalte und um welche übergeordneten Ziele geht es bei Citizen-Science-Projekten? Eine funktionierende Zivilgesellschaft, ein gelungenes Gemeinwesen, eine starke Demokratie, eine resiliente Gesellschaft? Hinter diesen großen Begriffen und Konzepten stehen umfangreiche wissenschaftliche, teils neuere, teils jahrhundertealte Diskussionen, die didaktisch reduziert und auf unterschiedliche Zielgruppen zugeschnitten bzw. allgemein verständlich formuliert werden müssen. Und wie beeinflusst das alles wissenschaftliche Erkenntnisprozesse? Hier scheint das interdisziplinäre Leibniz-Lab geeignet, in der gemeinsamen Diskussion unterschiedliche Inhalte, Ziele, Methoden und Ansätze für Citizen Science zu eruieren und vielleicht auch eine Sammlung von erfolgreichen und weniger erfolgreichen Beispielen anzuregen. In diesem Sinne ist – falls gewünscht und möglich – die Veröffentlichung der verschiedenen Beispiele und Erfahrungsberichte geplant (s.u.).

Sich Gesellschaft leisten, d.h. wir als Wissenschaftler:innen lassen uns Gesellschaft wortwörtlich etwas kosten und bringen unsere Arbeits- und auch Freizeit in durchaus aufwendige Citizen-Science- Projekte ein. Selbst wenn Citizen Science idealtypisch als integrativer Teil der Forschung konzipiert ist, kann die Kommunikation zu Missverständnissen führen oder zu enttäuschten Erwartungen, vielleicht sogar durch das Ansprechen schwieriger persönlicher Themen zu psychischen Belastungen – eben zu allem, was das Zwischenmenschliche bereithält. In diesem Kontext müssten auch ethische und rechtliche Fragen und solche der Nachhaltigkeit diskutiert werden (was ist im Rahmen von zeitlich begrenzten Projekten überhaupt möglich?). Als Wissenschaftler:innen begeben wir uns hier also auf risikoreiche Unternehmungen. Zugleich lässt sich die Leibniz-Gemeinschaft diese Bemühungen etwas kosten, indem sie das Lab finanziert und unser Workshop-Vorhaben unterstützt.

In diesem vierfachen Sinne lädt die AG Citizen Science im Leibniz-Lab „Umbrüche undTransformationen“ zu einem eintägigen Workshop am 28. November 2025, von 10 bis 16 Uhr, in die Geschäftsstelle der Leibniz-Gemeinschaft (Chausseestraße 111, 10115 Berlin) ein.

Wir freuen uns dafür über Ihre Vorschläge zu positiven oder auch weniger erfolgreichen Citizen- Science-Beispielen (Exposé mit 3000 Zeichen), die als Anregungen zur Diskussion dienen sollen. Diese bitte bis 22.8.2025 an Carolin Kaever (Wissenschaftliche Mitarbeiterin Citizen Science) carolin.kaever@zzf-potsdam.de senden. Sie bilden den Kern des Workshops, anhand derer die oben skizzierten Fragen diskutiert werden sollen. Je nach eingereichten Vorschlägen sollen diese auf dem Workshop selbst entweder kurz präsentiert werden oder sie werden bereits als Textsammlung bereitgestellt – dazu folgt Anfang September eine Rückmeldung. Die Veröffentlichung ist im Frühjahr auf dem Portal „zeitgeschichte|online (z|o)“ (https://zeitgeschichte-online.de/) geplant. Die Skizzen können sich bereits an den Vorgaben von zeitgeschichte|online (z|o) orientieren: https://zeitgeschichte-online.de/beitragen Sie können gerne auch angeben, wenn sich das Beispiel nicht zur Veröffentlichung eignet und nur auf dem Workshop selbst diskutiert werden soll.

Der Workshop ist als Auftakt und Einladung für weitere Veranstaltungen im Lab gedacht. Wir freuen uns deshalb auch über Anmeldungen ohne eigenen Beitrag, ebenfalls bis zum 22.8.2025 an: carolin.kaever@zzf-potsdam.de.

Mit besten Grüßen

Kerstin Brückweh und Carolin Kaever für die AG Citizen Science

Prof. Dr. Kerstin Brückweh (kerstin.brueckweh@leibniz-irs.de) Leibniz-Institut für Raumbezogene Sozialforschung e.V. Leitung Forschungsschwerpunkt „Zeitgeschichte und Archiv“

Carolin Kaever (Carolin.kaever@zzf-potsdam.de) Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam Wissenschaftliche Mitarbeiterin Citizen Science

Leibniz-Lab „Umbrüche und Transformationen“ koordiniert von Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam (ZZF) und Leibniz-Institut für Länderkunde (IfL), Leipzig

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